Frauen-Transalp – ein Abenteuerbericht von Teilnehmerin Dagmar 🙂
„Nicht der Einzelne macht ein Unternehmen erfolgreich, sondern das Team!
Das gilt nicht nur für das Arbeitsleben…“
Inwischen befinde ich mich im 6. Sabbatical-Monat. Ein Punkt ganz weit oben auf meiner bucket list: Alpenüberquerung mit dem MTB. Am 27.08.2023 war es so weit: In 5 Tagen sollte es in einer Frauengruppe vom Zillertal an den Gardasee gehen. Ich hatte von Anfang an einen Heidenrespekt. Alpen sind nun einmal etwas anderes als der Schwarzwald. Auch 5 Tage am Stück, unabhängig vom Wetter und der eigenen körperliche Verfassung unzählige Höhen- und Tiefenmeter bewältigen zu müssen, sind etwas anderes, als am Wochenende mal eine Tour zu fahren.
Wie heißt es so schön: Außerhalb der Komfortzone beginnt das Leben! Wenn ich jedoch gewusst hätte, was auf uns zukommt, weiß ich nicht, ob ich diesmal auf ein bisschen “Leben” zugunsten “Komfortzone” verzichtet hätte.
Die Wettervorhersagen lassen nichts Gutes erwarten. Die ersten 3 Tage ist Dauerregen vorhergesagt. Am zweiten Tag soll es mittags über das Pfitscherjoch mit 2.276 m gehen und im Anschluss über 1.200 Höhenmeter am Stück bergab bis Brixen.
Besonders der zweite Tag bereitet Sorge. Hier sind für das Zillertal teils > 60 mm pro Quadratmeter Niederschlag vorhergesagt. Unvorstellbar. Es hat die ganze Nacht durchgeregnet. Die Stimmung am Frühstück entsprechend “verhalten”. Hauptgesprächsthema: Was ist geeignet, um möglichst lang halbwegs warm und trocken zu bleiben. Wer hätte gedacht dass Duschhauben und Mülltüten solchen reißenden Absatz finden? Style? Wird überbewertet!
Und dann ging es raus. Bereits nach wenigen Kilometern ist unser Weg überschwemmt. Uns kommt die erste Radgruppe kopfschüttelnd entgegen: Kein Durchkommen. Inzwischen steigt der Bach stetig. Wir wissen, der Rückweg ist inzwischen eher nicht mehr passierbar. Es ist klar, wir müssen bergauf! Und dann müssen wir einen Weg finden den Fluss zu queren. Unser Team ist bunt zusammen gewürfelt und nicht alle haben jahrelange MTB-Erfahrung. Dennoch quälen sich alle tapfer dem Pfitscherjoch entgegen. Plötzlich irgendwo im Nirgendwo: “Ich steige aus! Ich schaffe das nicht!”. Ich brauche nicht zu erwähnen, dass es zu dem Zeitpunkt keine “Ausstiegsoption” gibt. Keine öffentliche Straße weit und breit. Nach einem kurzen Schock klare Ansage aller: Aussteigen (jetzt) ist nicht! Weiter geht’s! Und es ging weiter!
Und dann die Schlüsselstelle: Flussquerung! Unsere beiden Guides wussten, dass es eine Stelle gibt, die mit großen Steinblöcken gepflastert ist, an der es möglich sein muss, den Fluss zu queren, wenn auch nicht trockenen Fußes. Wir finden sie und wir finden gemeinsam einen Weg Alle inkl. aller Räder auf die andere Seite zu bringen. Es fallen Steine vom Herzen. Das Mittagessen auf der Hütte haben wir uns verdient (auch den Wäschetrockner, der dort auf uns wartet).
Alle zukünftigen Probleme meistern wir als Team. Murenabgänge: Easy! Gegenwind: kein Problem! 25%-Steigung: pah!
Danke Andrea Köngeter von beitune für das Abenteuer! 😉
Wir danken Dir, liebe Dagmar, für den tollen Bericht und freuen uns schon auf das nächste gemeinsame Bike-Abenteuer 💪
Hier geht´s zur beitune Frauen-Transalp Zillertal – Gardasee